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Der 1. Weihnachtsfeiertag – Ursprung, Bedeutung und Traditionen eines der ältesten Feiertage der Welt
Der 25. Dezember, der 1. Weihnachtsfeiertag, gehört zu den bedeutendsten und meistgefeierten Feiertagen in Deutschland – und das bundesweit. Während der Heilige Abend (24.12.) kein gesetzlicher Feiertag ist, gilt der 25. Dezember in allen 16 Bundesländern als arbeitsfreier Feiertag. Doch woher kommt dieser Tag eigentlich? Warum genau der 25. Dezember? Und wie wurde er im Laufe der Jahrhunderte gefeiert?
Dieser Artikel nimmt dich mit auf eine historische Reise – von den römischen Festen der Antike über mittelalterliche Bräuche bis hin zu modernen Familientraditionen.
📅 Termine des 1. Weihnachtsfeiertags in den kommenden Jahren
- 25. Dezember 2025 – bundesweit Feiertag
- 25. Dezember 2026 – bundesweit Feiertag
- 25. Dezember 2027 – bundesweit Feiertag
Der Termin verändert sich also nicht – aber die Bedeutung und die Art zu feiern haben sich über die Jahrtausende stark gewandelt.

Vom Sonnenkult zum Christfest – Die historischen Wurzeln des 25. Dezember
Die römische Antike: „Sol Invictus“ – Das Fest der unbesiegbaren Sonne
Bevor Weihnachten überhaupt ein christliches Fest war, feierten die Römer am 25. Dezember den Geburtstag des Sonnengottes Sol Invictus.
Dieser Tag markierte die Zeit nach der Wintersonnenwende: Die Tage wurden wieder länger, das Licht kehrte zurück.
Viele Historiker sind sich einig, dass das frühe Christentum diesen schon bestehenden Festtag übernahm – nicht aus Zufall, sondern als strategischen Schritt:
- Bereits gefeierter römischer Feiertag
- Symbolische Verbindung zwischen Christus („Licht der Welt“) und der hell wieder aufgehenden Sonne
- Vereinfachte Christianisierung Europas
So entstand der bis heute gefeierte Termin 25. Dezember.
Die Entwicklung im Mittelalter – Von der Krippenfeier bis zur Mitternachtsmesse
Im europäischen Mittelalter wuchs die Bedeutung des Weihnachtsfestes enorm. Der 25. Dezember wurde zu einem der wichtigsten Feste der Kirche:
- Mitternachtsmesse – eine Tradition, die bis heute fortbesteht
- Krippenspiele – ab dem 11. Jahrhundert verbürgt
- Weihnachtsmusik – die ersten bekannten deutschen Weihnachtslieder stammen aus dem Mittelalter
- Familienfeste beim Adel und in wohlhabenden Bürgerhäusern
Interessant:
Der eigentliche Bescherungstag war vielerorts nicht der 24., sondern der 25. Dezember. Erst ab der Reformationszeit verlegte man die Bescherung in weiten Teilen Deutschlands auf den Heiligen Abend.
Neuzeit: Der 1. Weihnachtsfeiertag als ruhiger Familientag
Während am Heiligen Abend heute häufig Trubel herrscht – Essen vorbereiten, Gottesdienst, Bescherung –, ist der 1. Weihnachtsfeiertag traditionell ruhig und festlich:
Typische Bräuche:
- großes Weihnachtsessen (Gans, Ente, Braten, Kartoffelklöße)
- Besuch bei Eltern oder Großeltern
- Spieleabende oder gemeinsame Spaziergänge
- Weihnachtsgottesdienste am Vormittag
- Zeit für Besinnlichkeit und Familie
Durch seine feste Stellung im deutschen Feiertagskalender ist der 25. Dezember ein Tag zum Durchatmen – ein Kontrast zum vergangenen Adventstrubel.
Wie wird der 1. Weihnachtsfeiertag weltweit gefeiert?
Der 25. Dezember ist nicht nur in Deutschland wichtig, sondern in einem Großteil der christlich geprägten Welt.
Europa
- Spanien & Italien: großer Festtag, aber weniger Bedeutung als Dreikönigstag bzw. Weihnachtsabend
- Großbritannien: „Christmas Day“ mit Geschenken am Morgen, Truthahn & Christmas Crackers
- Skandinavien: Hauptfeier am 24., aber der 25. bleibt Feiertag
Nordamerika
- Geschenke am Morgen des 25.
- Traditionelles Turkey Dinner
- Große religiöse Bedeutung in vielen Regionen
Osteuropa
- Viele orthodoxe Kirchen feiern Weihnachten nach julianischem Kalender → 7. Januar
Regionale Unterschiede in Deutschland – aber überall gesetzlich
Ob Bayern, Sachsen, NRW oder Berlin – der 25. Dezember ist überall ein gesetzlicher Feiertag.
Unterschiede gibt es dennoch:
- In Bayern mehr religiöse Traditionen
- In Norddeutschland eher zurückhaltende Form
- In Sachsen und Thüringen häufig reichhaltige Festessen
- In Baden-Württemberg traditioneller Gottesdienstbesuch
Doch gemeinsam bleibt: Der 1. Weihnachtsfeiertag ist ein Familienfest.
Warum gibt es eigentlich zwei Weihnachtsfeiertage?
Das zweitägige Weihnachtsfest entstand im Christentum, um dem Ereignis – der Geburt Jesu Christi – ausreichend religiösen Raum zu geben.
- 25. Dezember: Festtag „Christfest“
- 26. Dezember: „Zweiter Weihnachtsfeiertag“ / Stephanitag
Damit entstand eine der längsten Feiertagsfolgen Europas.
Kulturelle Bedeutung heute – Mehr als ein religiöses Fest
Auch für Menschen, die nicht christlich geprägt sind, steht dieser Tag für:
- Zusammenhalt
- Ruhe und Erholung
- Traditionen
- Winterstimmung
- Familienzeit
- Dankbarkeit
Der 25. Dezember ist damit ein Kulturfest geworden – fest verankert in der deutschen Identität.
Fazit: Ein Feiertag voller Geschichte, Wärme und Bedeutung
Der 1. Weihnachtsfeiertag verbindet über 1.600 Jahre Geschichte mit modernen Traditionen.
Was einst ein heidnisches Sonnenfest war, wurde zu einem der wichtigsten Feiertage im Christentum – und heute zu einem Tag, der Familien, Freunde und Generationen zusammen.