Systemsprenger
Systemsprenger werden Menschen, meistens Jugendliche von Geburt bis ins Erwachsenenalter, sowohl Mädchen als auch Jungen in Pädagogik und Psychiatrie bezeichnet. Für sie gibt es noch keine geeigneten sowie erfolgreich nachgewiesenen Hilfemaßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe. Der Begriff Systemsprenger ist keine Diagnose, keine persönliche Eigenschaft und auch kein Merkmal des Menschen. Es steht für einen Prozess, der zwischen dem Kind und dem Hilfesystem passiert.
Unter dem Wort “Systemsprenger” versteht man nicht viel. Es deutet nur auf das an, was mit oder warum die Person so ist, wie sie ist. Der Fachbegriff ist unklar definiert und umstritten. Meiner Meinung nach sind es inhaltlich unbestimmte Versuche, ein komplexes Problem in einem Wort zu fassen.
Deprivation bezeichnet allgemein den Zustand der Entbehrung, des Entzuges, des Verlustes oder der Isolation von etwas Vertrautem. Zudem beschreibt das Wort das Gefühl einer Benachteiligung.
Als kleine Einführung Empfehle ich folgenden Videos bzw. Filme.
Zur kurzen Erklären woher die Bezeichnung kommt und was gemeint ist:
Hospitalismus versteht man alle negativen körperlichen und psychischen Begleitfolgen einer Deprivation durch mehr oder weniger massiven Entzug sozialer Interaktionen. Zu den schlimmsten Ursachen gehören mangelnde Umsorgung und lieblose Behandlung von Säuglingen und Kindern durch ihre primären Bezugspersonen. Die hierdurch verursachten Störungen ein Leben lang fortbestehen und nur sehr…
„Hoch-Risiko-Klientel, welches sich in einer durch Brüche geprägten negativen Interaktionsspirale mit dem Hilfesystem, den Bildungsinstitutionen und der Gesellschaft befindet und diese durch als schwierig wahrgenommene Verhaltensweisen aktiv mitgestaltet.“
– Menno Baumann (2014)
Systemsprenger werden häufig charakterisiert durch
- eine kritische Sonderstellung unter den Betreuten aufgrund starker Verhaltensauffälligkeiten
- Stören der Arbeit in Gruppen und unkooperatives Verhalten
- Sprengen der Rahmenbedingungen
- über zufälliges Wechseln der Einrichtungen sowie durch
- häufige stationäre Behandlungen
“heterogene Personen, Deprivation und Hospitalismus oder Gewalterfahrungen betroffen”
Heterogenität ist allgemein die Uneinheitlichkeit oder Verschiedenheit der Elemente einer Menge hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale. Gegensatz ist die Homogenität
Deprivation bezeichnet allgemein den Zustand der Entbehrung, des Entzuges, des Verlustes oder der Isolation von etwas Vertrautem sowie das Gefühl einer Benachteiligung.
Hospitalismus versteht man alle negativen körperlichen und psychischen Begleitfolgen einer Deprivation durch mehr oder weniger massiven Entzug sozialer Interaktionen. Zu den schlimmsten Ursachen gehören mangelnde Umsorgung und lieblose Behandlung von Säuglingen und Kindern durch ihre primären Bezugspersonen, da die hierdurch verursachten Störungen ein Leben lang fortbestehen und nur sehr…
Wer oder was kann dabei helfen
- Individualpädagogische Maßnahmen (im In- und Ausland)
- Intensivgruppen (mit hohem Betreuungsschlüssel und geringer Platzzahl)
- Geschlossene Unterbringung
- Betreuung im träger Eigenen Wohnraum
- Therapeutische Wohngruppen
- Streetwork und Notschlafstellen
- Hoch individualisierte Sonderleistungen im Fallverbund
Meiner Meinung nach sind Hausarzt, Neurologen, Sozialdienste und das Jugendamt die erste Adresse bei einem Verdacht auf ein solches Thema. Vor allem Sozialdienste können da wunderbar Hilfe geben. Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige sind auch wieder eine gute Adresse. Man sollte dieses Thema nicht totschlagen, ignorieren oder verharmlosen, da es im Vordergrund um die Zukunft desjenigen geht.
Es gibt auch Bücher bei Amazon relativ günstig…

So sagt die Ki:
Der Begriff “System Sprenger” stammt aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Er bezieht sich auf Kinder oder Jugendliche, die wiederholt in verschiedenen sozialen Systemen wie Familie, Schule oder Jugendhilfe auffälliges Verhalten zeigen. Der Ausdruck impliziert, dass diese jungen Menschen Schwierigkeiten haben, sich in den bestehenden sozialen Strukturen zu integrieren. Oft durchbrechen oder überfordern sie diese Hilfesysteme.
Der Terminus wird oft im Kontext von schwierigen und komplexen Fällen verwendet. Dies sind Fälle, bei denen traditionelle Unterstützungsmaßnahmen nicht ausreichend wirksam waren. Der Fokus liegt darauf, die Ursachen für das problematische Verhalten zu verstehen. Zudem werden alternative, individuell angepasste Unterstützungsansätze entwickelt. Es ist wichtig zu betonen, dass der Begriff nicht ohne Kritik ist. Die Betrachtung der individuellen Lebensgeschichte und Bedürfnisse jedes Kindes oder Jugendlichen steht im Vordergrund.