Kindergeld

Kindergeld oder Kinderfreibetrag


Kindergeld oder Kinderfreibetrag: Steuerliche Vorteile für Eltern im Jahr 2025

Eltern in Deutschland stehen vor der Entscheidung zwischen Kindergeld und Kinderfreibetrag, um steuerliche Vorteile zu nutzen. Es kann jedoch nicht beides gleichzeitig genutzt werden. In diesem Artikel werfen wir einen ausführlichen Blick auf die wichtigsten Zahlen und Änderungen für die Jahre 2024 und 2025 und erklären, wie sich die Wahl auf die Finanzen einer Familie auswirken kann.

Kindergeld 2025

Zum 1. Januar 2025 wurde das Kindergeld um fünf Euro pro Monat erhöht. Das bedeutet, dass Eltern nun 255 Euro monatlich für jedes Kind erhalten. Diese Anpassung wurde automatisch von der Familienkasse vorgenommen, sodass kein zusätzlicher Antrag erforderlich ist.

Kinderfreibetrag 2025

Der Kinderfreibetrag setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Freibetrag für das Existenzminimum des Kindes und einem zusätzlichen Freibetrag für Betreuung, Erziehung und Ausbildung (BEA). Im Jahr 2025 beträgt der Kinderfreibetrag insgesamt 9.600 Euro pro Kind. Dieser Betrag wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen und senkt somit die Steuerlast. Das Finanzamt prüft im Rahmen der Steuererklärung automatisch, ob das Kindergeld oder der Kinderfreibetrag für die Eltern finanziell vorteilhafter ist.

Vergleich der Freibeträge 2024 und 2025

JahrExistenzminimumBEAJe ElternteilGesamt Kinderfreibetrag
20253.336 €1.464 €4.800 €9.600 €
20243.192 €1.464 €4.770 €9.540 €

Beispielrechnung: Eltern mit 3 Kindern

Betrachten wir eine Familie, bei der die Mutter ein monatliches Einkommen von 3.000 Euro und der Vater 2.000 Euro verdient. Sie haben drei Kinder.

Szenario: Kindergeld

  • Für drei Kinder erhalten die Eltern im Jahr 2025 insgesamt 9.180 Euro (3 Kinder x 255 Euro x 12 Monate).

Szenario: Kinderfreibetrag

  • Der Kinderfreibetrag für drei Kinder beträgt insgesamt 28.800 Euro (3 Kinder x 9.600 Euro).

Um zu entscheiden, ob Kindergeld oder der Kinderfreibetrag günstiger ist, wird das Finanzamt eine sogenannte Günstigerprüfung durchführen. Dabei wird der Steuerersparnis durch den Kinderfreibetrag die Höhe des erhaltenen Kindergeldes gegenübergestellt.

Unterschiedliche Einkommensszenarien

Nehmen wir an, die Familie lebt in Baden-Württemberg und beide Elternteile sind berufstätig. Wir betrachten verschiedene Einkommensszenarien, um die Wirkung der Steuerentlastung zu verdeutlichen.

Beispiel 1: Niedriges Einkommen

  • Mutter: 2.000 Euro brutto monatlich
  • Vater: 1.500 Euro brutto monatlich

In diesem Szenario würde das Kindergeld von 9.180 Euro pro Jahr wahrscheinlich vorteilhafter sein, da das niedrigere Einkommen weniger Steuern zur Folge hat und die direkte monatliche Unterstützung durch Kindergeld erheblicher ist.

Beispiel 2: Mittleres Einkommen

  • Mutter: 3.000 Euro brutto monatlich
  • Vater: 2.000 Euro brutto monatlich

Hier würde eine genaue Berechnung erforderlich sein, um zu prüfen, ob der Kinderfreibetrag oder das Kindergeld vorteilhafter ist. Die Günstigerprüfung des Finanzamts spielt hier eine entscheidende Rolle, um festzustellen, welche Option die größere finanzielle Entlastung bringt.

Beispiel 3: Hohes Einkommen

  • Mutter: 5.000 Euro brutto monatlich
  • Vater: 4.000 Euro brutto monatlich

Bei höheren Einkommen ist der Kinderfreibetrag in der Regel vorteilhafter, da die steuerliche Entlastung durch den Abzug des Freibetrags vom zu versteuernden Einkommen größer ist als die Summe des erhaltenen Kindergeldes.

Gesetzliche Grundlage

Die gesetzlichen Grundlagen für Kindergeld und Kinderfreibetrag finden sich im Einkommensteuergesetz (EStG), insbesondere in § 32 Abs. 6 EStG für den Kinderfreibetrag und § 62 EStG für das Kindergeld. Diese Regelungen stellen sicher, dass das Existenzminimum eines Kindes steuerfrei bleibt und Eltern durch direkte Zahlungen oder Steuerentlastungen unterstützt werden.

Steuererklärung und Günstigerprüfung

Der Anspruch auf den Kinderfreibetrag entsteht im Geburtsmonat des Kindes und hat so lange Bestand, wie auch der Kindergeldanspruch besteht. Eltern müssen lediglich ihre Steuererklärung einreichen und die erforderlichen Angaben zu ihrem Kind bzw. ihren Kindern in der Anlage Kind machen. Das Finanzamt prüft dann, ob der Kinderfreibetrag vorteilhafter ist als das Kindergeld. Weitere Schritte sind für Eltern nicht notwendig, um den Freibetrag in Anspruch zu nehmen.

Im Rahmen der Steuererklärung wird die Günstigerprüfung durchgeführt. Dabei vergleicht das Finanzamt die Steuerersparnis durch den Kinderfreibetrag mit der Summe des erhaltenen Kindergeldes. Wenn die Steuerersparnis durch den Freibetrag größer ist als das Kindergeld, wird der Freibetrag berücksichtigt. Andernfalls bleibt das Kindergeld bestehen.

Fazit

Die Wahl zwischen Kindergeld und Kinderfreibetrag hängt von der individuellen finanziellen Situation ab. Im Allgemeinen profitieren Eltern mit einem höheren Einkommen eher vom Kinderfreibetrag, während Eltern mit einem niedrigeren Einkommen durch das Kindergeld besser gestellt sind. Die automatische Günstigerprüfung des Finanzamts sorgt dafür, dass Eltern immer die für sie vorteilhafteste Option nutzen können.


Ich hoffe, dieser ausführlichere Artikel gibt dir einen guten Überblick über die steuerlichen Vorteile für Eltern im Jahr 2025. Falls du noch weitere Fragen hast oder zusätzliche Informationen benötigst, stehe ich dir gerne zur Verfügung!

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